FDP stellt bei Neujahrsempfang Auseinandersetzung zwischen Freiheit und Unfreiheit in den Mittelpunkt

16.01.2023

Rund 100 Gäste nahmen in der komplett gefüllten Alten Aula in der Arnsburger
Gasse in Wetzlar am traditionellen Neujahrsempfang der Freien Demokraten im
Lahn-Dill-Kreis teil. In den letzten Jahren war der Empfang pandemiebedingt
einmal abgesagt und einmal in verkleinerten Rahmen durchgeführt worden.
Begrüßt wurden die Gäste vom Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Dr.
Matthias Büger, der den Begriff der Freiheit in den Mittelpunkt seiner Rede
stellte. Viele Jahre sei Freiheit für uns etwas Selbstverständliches
gewesen. Unter Beifall stellte Büger fest, dass der Freiheitskampf der
Ukraine nach dem Überfall Russlands Teil einer Auseinandersetzung zwischen
autoritären und demokratischen Systemen sei. Wir in Deutschland müssten
bereit sein, für Freiheit auch einen Preis zu zahlen.
Anna-Lena Benner-Berns, Kreistagsabgeordnete und Landtagskandidatin, ging in
ihrem Grußwort auf die fehlenden Fachkräfte ein. Besonders im Handwerk gäbe
es zu wenig Nachwuchs, was dauerhaft für uns zum Problem werde. Neben einer
qualifizierten Einwanderung forderte sie einen gesellschaftlichen Wandel.
Der Handwerksmeister müsse im Ansehen einem akademischen Abschluss
gleichstehen.
Hauptredner des Empfangs war der stellvertretende Vorsitzende der
FDP-Landtagsfraktion und Spitzenkandidat zur Landtagswahl, Dr. Stefan Naas.
An den Anfang seiner Rede stellte er die Feststellung, dass die drei großen
Plagen der Geschichte zurück seien, Seuchen, Kriege und Inflation. In der
Corona-Pandemie, so Naas, haben wir aber den Wert der Freiheit noch einmal
wirklich schätzen gelernt und daher sei es auch richtig gewesen, dass sich
die Freien Demokraten für diese Freiheit eingesetzt haben. Es müssen auch in
Zukunft klar bleiben: Die Freiheitseinschränkung nicht die Freiheit selbst
müssen begründet werden. Im Verhältnis zu Russland und anderen autoritären
Staaten stellte Naas klar, dass ein Wohlstand ohne Freiheit kein Wohlstand
sei. Um unsere Freiheit und Unabhängigkeit, aber auch den Wohlstand zu
sichern, müssten wir unsere wirtschaftlichen Grundlagen stärken. Deshalb
gelte es, alle verfügbaren Formen von Energie zu nutzen, darunter für eine
Übergangszeit auch Kernenergie und heimisches Gas. In Hessen sei die
Infrastruktur nach neun Jahren grünem Wirtschaftsminister notleidend, die
Hälfte der Landesstraßen in schlechten Zustand und noch nicht einmal
Schienen und Radwege würden vom Land in relevantem Umfang ausgebaut. Ein
grüner Verkehrsminister, der in 9 Jahren gerade einmal 4 km neue Schienen
verlegt, hat die große Aufgabe einer funktionierenden Infrastruktur nicht im
Griff. Nachholpotenzial habe Hessen auch bei der Bildung. Konkret sollen die
Fächer Wirtschaft und Digitalisierung zur Pflicht zu werden. Mit Blick auf
die Silvestervorfälle in Berlin und an anderen Orten sprach Naas die
anwesenden Vertreter von Hilfsorganisationen an, sicherte ihnen
Unterstützung zu und forderte, dass der Rechtsstaat konsequent angewendet
werden müsse. Die FDP, so Naas, gehe als unabhängige Kraft in den Wahlkampf
mit dem Ziel, dass keine Regierung ohne sie möglich sei.
In seinem Schlusswort stellte Ortsvorsitzender Frank J. Kontz neue
Entwicklungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz vor und
demonstrierte eindrucksvoll, wie diese Technologie unsere Leben verändern
wird. Dabei warb Kontz dafür, Technologie als Chance zu begreifen und
technologieoffen und mutig in die Zukunft zu sehen.

Foto der Redner: (v.l.n.r.) Frank J. Kontz, Dr. Stefan Naas, Anna-Lena
Benner-Berns, Dr. Matthias Büger