Waldspaziergang mit Wiebke Knell

FDP will Wald zukunftssicher machen

FDP will Wald zukunftssicher machen

Zu einem politischen Waldspaziergang unter dem Titel „Wie sichern wir die Zukunft unseres Waldes?“ trafen sich die Freien Demokraten aus Wetzlar am Kirschenwäldchen. Auf Einladung des Ortsvorsitzenden Wolfram Dette waren die Landtagsabgeordneten Wiebke Knell (Schwalm-Eder-Kreis) und der heimische Dr. Matthias Büger zusammen mit einer Gruppe Interessierter in den beliebten Wetzlarer Wald unterhalb des Stoppelberges gekommen, um sich über Waldzustand, Holzvermarktung und Jagd zu informieren.

Unter der Führung des Revierförsters Thomas George (HessenForst) ging es vom Wanderparkplatz Richtung Kochhansel-Brunnen durch den schon herbstlich gefärbten Wald. An verschiedenen Stationen konnte George den dortigen Mischwald und die Aufgaben der Waldbewirtschaftung erklären. Durch die Trockenheit und den milden Winter haben sich die Borkenkäfer besonders stark vermehren und viele Fichten angreifen können. Im Wetzlarer Wald wird sich der Fichtenanteil von 10% noch weiter reduzieren. Die abgestorbenen Bäume müssen nun zur Verkehrssicherheit aus dem Wald geholt werden.

Wiebke Knell, jagdpolitische Sprecherin der Freien Demokraten, äußerte ihr Unverständnis über den nun hessenweit im Staatswald ausgegebenen Aufarbeitungsstopp für Käferholz. HessenForst müsse darauf achten, ein verlässlicher Partner für die Forstbetriebe und holzverarbeitenden Firmen in der Region zu bleiben. Zudem würden für Holzmöbel und Furniere weiterhin Buchen und Eichen in einem guten Zustand gebraucht. George erklärte in diesem Zusammenhang die Sichtweise von HessenForst und die Gültigkeit bestehender Aufarbeitungsaufträge. Der aktuell Eicheneinschlag in Wetzlar erfolgte für die Wettenberger Holzbörse. Beim Holzverkauf zeigen sich nun die ersten Schwierigkeiten durch die nun von HessenForst getrennte Vermarktung. George merkte dazu an: „Die nun erfolgte Aufteilung in viele kleine Vermarkter ist ein Rückschritt in die 1970er.“

Knell stellte fest: „Der Wald ist die Lebensgrundlage für viele Familien und Firmen im ländlichen Raum. Mit kurzfristigen Auftragsstopps und Flächenstilllegungen gefährden wir diese Lebensgrundlage und das Ursprungsbeispiel nachhaltiger Wirtschaft.“

Welche Baumsorten sich unter den klimatischen Veränderungen am besten zur Aufforstung für den Wald eignen, werde man erst in Jahrzehnten wissen. Daher setzt Wetzlar bei Neuanpflanzen auf robustere Arten wie Douglasie oder Küstentanne. In weiteren hessischen Versuchsprojekten wird die Anpflanzung weiterer Arten wie zum Beispiel Atlaszeder erprobt. Zu beachten ist dabei, dass Nadelholz auch in Zukunft gebraucht werde, da dies der wichtigste nachwachsende Rohstoff für die Bauindustrie sei.

Dr. Büger ergänzte die Notwendigkeit für einen Bissschutz bei Neuanpflanzungen gegen das Rehwild. Hohe Rehwildpopulation darf Naturverjüngung nicht gefährden, was in einigen anderen Revieren schon eingetreten ist und aktive Jagdmaßnahmen bedarf.

Zum Abschluss war sich die Gruppe einig: Der Wald rund um den Stoppelberg hat einen hohen Erholungswert für die Wetzlarer Bevölkerung und braucht weiterhin eine passende Bewirtschaftung.